Alle Beiträge von Odins Filmtheater

Marita Tasche 50.000 Besucherin

Erst war sie froh, dass sie überhaupt eine Eintrittskarte ergattern konnte – und dann gab es noch einen Präsentkorb oben drauf:  Marita Tasche aus Benhausen war am 27.02.2024 die 50.000 Besucherin in Odins-Filmtheater, das vor 20 Jahren gegründet wurde. Sie und ihre Freundinnen  aus dem Nachbarort Benhausen wollten den aktuellen Erfolgsfilm „Paderborn – Ungesehen“ endlich selbst erleben. In der langen Schlange vor der Kinokasse war es dann Marita Tasche, die die Kinokarte mit der magischen  Nummer „50.000“ für sieben Euro erwarb.

Vorsitzender Ottokar Fischer gratulierte der Zuschauerin, die zum ersten Mal das kleine ehrenamtliche Kino in Bad Lippspringe besuchte. Fischer überreichte einen Präsentkorb, der  mit Artikeln aus der „Süßen Ecke“ und zwei Kinokarten für einen weiteren Besuch gefüllt war. Die Gewinnerin erzählte, dass sich der Abstecher nach Bad Lippspringe spontan ergeben habe, als jemand aus der WhatsApp-Gruppe „Frauen treffen Frauen“ auf die Filmvorführung an der Lippequelle aufmerksam gemacht hatte. Zehn Frauen meldeten sich an, neun machten sich schließlich auf den Weg und eine zog das große Los – Marita Tasche.

Keine Reservierungen – früh kommen

Odins Filmtheater nimmt  telefonische  Reservierungen nicht mehr an.  Kommen Sie 30 Minuten früher, also um 19 Uhr und Ihr Ticket ist zu 99 Prozent sicher.  Als kleines ehrenamtliches Kino mit mobiler Kasse wollen wir uns ein aufwändiges elektronisches Vorverkaufssystem  nicht leisten.  Außerdem: Ein Online-Kartenverkauf mit Platzreservierung und allen Annehmlichkeiten großer Kino-Zentren würde unsere unschlagbar günstigen Eintrittspreise in die Höhe treiben.

 

Große Ehre für Frank Becker

Frank Becker,  einer der Anstoßgeber von Odins Filmtheater, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen würdigte den Brackweder Kinofreund und Begründer eines der größten deutschen Filmarchive bei einem Festakt im Alten Rathaus.  

Vor 20 Jahren  hatte Becker Bad Lippspringe seine Mithilfe bei der Wiederbelebung der  Kinotradition in der Kurstadt angeboten. Er stellte Filme und Projektor, die Stadt unter Bürgermeister Willi Schmidt organisierte Raum und Finanzen und eine Handvoll von Kinofreunden starteten im Sommer 2003 mit Vorstellungen an zwei Tagen pro Woche im Lippe-Institut. Erst 2014 endete mit der Umstellung auf Digitaltechnik die Kooperation zwischen Becker und Bad Lippspringe in bestem Einvernehmen.

Die Stadt Bielefeld würdigte jetzt zu allererst Beckers Verdienste um den Aufbau des „Medienarchivs Bielefeld Frank-Becker-Stiftung“. Der seit 1975 aufgebaute Fundus  aus Archiv, Datenbank und analoger Kinotechnik  gilt als umfangreichste private Film- und Ton-Sammlung in Deutschland.  Auch ein schwerer Feuerschaden im August 2022 hat ihn nicht bremsen können. Becker war  schon in einer Jugend „filmverrückt“ und bespielt bis heute das Stadtteilkino „Melodie“  in der Brackweder Realschule. Er betreibt  zudem das Hörfunkstudio „Am Mausteich“ mit Bürgerfunk.

Odins Filmtheater gratuliert auf das Allerherzlichste mit den Worten: „Lieber Frank, du hast das Bundesverdienstkreuz wahrlich verdient.“

 

Trauer um Karl-Heinz Arnemann

Trauer um Karl-Heinz Arnemann: Im Alter von 78 Jahren ist unser aktives  Mitglied Anfang Dezember 2023 verstorben. Karl-Heinz hat, solange es  seine zuletzt nachlassenden Kräfte erlaubten, an der Kasse und im gesamten Kinobetrieb mitgewirkt. Bei einem eindrucksvollen Trauergottesdienst in seiner St. Mariengemeinde wurde deutlich, wie vielfältig Karl-Heinz Arnemann, der erst vor gut zehn Jahren von Werl nach Bad Lippspringe kam, engagiert war.  Neben dem Kino gehörte er dem Helferkreis der Friedenskapelle an, war MItglied der Kolpingsfamilie, bei „Ü60“ sowie „60+“ aktiv, übernahm ehrenamtliche Küsterdienste  und sang im Ökumenischen Chor.  Wir werden Karl-Heinz vermissen.

Trauer um Erika Grobbel

Odins Filmtheater trauert um Erika Grobbel. Die Kulturpolitikerin, Künstlerin und stets wohlwollende Begleiterin der Entwicklung von Odins Filmtheater ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Als langjährige Vorsitzende des Kulturausschusses im Stadtrat war sie sowohl am Gründungsprozess 2003 von Bad Lippspringes einzigem Kino beteiligt, wie sie später auch dem Kinoverein als förderndes Mitglied beitrat. Odins Vorsitzender Ottokar Fischer: „Erika Grobbel hat viel im Hintergrind bewirkt. Wir hatten den Eindruck, dass sie stets eine schützende Hand über uns gehalten hat. Wir werden sie vermissen.“

 

Kleiner Empfang zum Kinojubiläum

 

„Odins Filmtheater hat heute einen festen und wichtigen Platz im Kulturleben der Stadt“: Mit diesen Worten gratulierte Bürgermeister Ulrich Lange in einer kleinen Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen des ehrenamtlichen Kinos im Lippe-Institut. Am 4. Juni 2003 startete dort der reguläre Filmbetrieb. Mehr als 2000 Filme mit knapp 50.000 Zuschauern wurden seitdem gezählt. 

Lange erinnerte an die Anfänge, als der damalige Bürgermeister Willi Schmidt, Rat und Verwaltung, allen voran die damalige Kulturausschussvorsitzende Erika Grobbel „mit Herzblut und Überzeugungskraft“ das Projekt Kino starteten. Der Brackweder Kinoenthusiast Frank Becker konnte mit einer Probeaufführung alle überzeugen. Unmittelbar danach schlossen sich zwei Dutzend freiwillige Helfer zusammen. Nicht wenige Kinofreunde der ersten Stunde sind immer noch aktiv. Darunter ist auch Ottokar Fischer, heute Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Odins  Filmtheater“. Er wurde unter großem Beifall der Gäste zum „Mister Kino Bad Lippspringe“ ernannt.

Bürgermeister Uli Lange und Ratsfrau Barbara Mikus

Fischer dankte mit Blick auf zwei Jahrzehnte Kino für die wohlwollende Unterstützung von Seiten der Politik, des MZG und der Verwaltung. „Und ohne unsere vielen kleinen und großen Sponsoren hätten wir die Umstellung auf die digitale Technik 2014 nie geschafft.“, ergänzte Fischer und richtete seine Worte an „die treuen Zuschauer, die selbst nach dem Corona-Lockdown schneller zu uns zurückgefunden haben als in viele andere Kultureinrichtungen.“

Bürgermeister Lange zeigte sich stolz darauf, dass Bad Lippspringe, gemessen an seiner Größe, eine erstaunliche Vielfalt an Kultur zu bieten habe. Neben dem Odins erwähnte Lange den  Filmclub Bad Lippspringe, der regelmäßig Preise auf Landes- und Bundesebene abräume. Dritter im Bunde der Cineasten sei Filmemacher Peter Schanz, der für seine Heimatfilme bis zu 50 Laien und Helfer aus dem gesamten Hochstift zusammenbringe. Lange: „Ohne einen Schwenk über Strothe und den Lippspringer Wald kommt keiner seiner Filme aus. Rund um die Lippequelle, „Odins Auge“ genannt, mit Burg, Kongresshaus und Arminiuspark habe eine vielfältige Lippspringer Kultur ihre Hauptbühne.

Im Anschluss an den offiziellen Teil tauschten sich Mitglieder, Sponsoren und politische Wegbegleiter im Foyer des Lippe-Instituts aus. Besonders gefragt war der Brackweder Kinoenthusiast Frank Becker, der mit dem damaligen Bürgermeister Willi Schmidt den Gründungsvertrag ausgehandelt hatte. 

 

Odins Filmtheater als „kultureller Leuchtturm der Region“ geehrt

Odins Filmtheater hat einen mit 6000 Euro dotierten Hauptpreis im Wettbewerb um den „WWKULTURPREIS22“ errungen. Insgesamt haben Städte und Gemeinden 43 Kulturschaffende für den Wettbewerb nominiert, neun davon kamen in die letzte Runde. Sie bekamen jetzt im Kurtheater Bad Meinberg je einen Hauptpreis von 3.000 bis 10.000 Euro. Die übrigen Nominierten dürfen sich als zweite Sieger fühlen und trugen ebenfalls Preise davon. Die Auswahl traf eine hochkarätig besetzte Jury. 

 

Beim Anfang des Jahres erstmals ausgeschriebenen WWKULTURPREIS konnten Kulturschaffende aus allen Bereichen dabei sein. Das Vorschlagsrecht lag bei den Kommunen im Geschäftsgebiet von Westfalen Weser (WW). Im  Kurtheater Bad Meinberg wurde Odins Filmtheater ausdrücklich als kulturelles Aushängeschild der Region gewürdigt. „Der Verein zeigt nicht einfach nur Filme“, so die Jury, sondern bietet das gesamte Gemeinschaftserlebnis „Kino“. Damit habe der Verein es geschafft, „wieder einen regelmäßigen Kinobetrieb in die Stadt zurückzuholen.“ Und sie hebt das „umfassende Engagement zahlreicher ehrenamtlicher Mitglieder, die als Filmvorführer*in arbeiten, an der Kasse Eintrittskarten verkaufen oder die Gäste mit kleinen Leckereien und Getränken versorgen“, hervor. Für die Jury stehe fest: „Ehrenamt funktioniert nicht ohne Leidenschaft, und diese pflegt man hier nicht nur für den Film, sondern auch und gerade für das Kino. Damit schafft der Verein seit fast zwei Jahrzehnten eine solide Insel in der schmelzenden Kinolandschaft.“ 

Kulturschaffende aus allen Bereichen ausgezeichnet
Mit Hauptpreisen ausgezeichnet wurden außerdem: Nora Liebetreu – Stadt Paderborn, das Orange Blossom Special Festival – Stadt Beverungen, Claudia Erler – Samtgemeinde Bodenwerder Polle, Dirk Kaiser – Stadt Bünde, das Cafe und Zimmertheater – Stadt Höxter, „Löhne umsteigen-Der Bahnhof“ e.V. – Stadt Löhne, die Dorfjugend Heeßen e.V. – Samtgemeinde Eilsen und der Heimatverein Rödinghausen e.V. – Gemeinde Rödinghausen.
„Die Fülle und Bandbreite der Kulturangebote und Kulturschaffenden, die von ihren Kommunen für den Wettbewerb vorgeschlagen wurden, hat uns völlig begeistert“, freute sich Jürgen Noch, Geschäftsführer Westfalen Weser Energie, bei der Preisverleihung. „Wir sind immer noch überwältigt von der großartigen Resonanz auf unseren neuen WWKULTURPREIS22!“ Das rein kommunale Unternehmen möchte mit dem Wettbewerb dazu beitragen, der Kulturszene in der Region nachhaltig neuen Schwung zu geben, der auch über die kommenden Jahre trägt.

Ungeahnte Fülle und Bandbreite des Kulturangebots
„Kultur bereichert das Leben, inspiriert und verbindet Menschen. Gerade unsere regionale Kultur hat jede Menge zu bieten. Wer große Kultur nur in den Metropolen und Oberzentren sucht, verpasst ziemlich viel“, weiß Carsten Hormes durch seine eigene Tätigkeit. Er ist künstlerischer Leiter beim KulturBüro-OWL, das den Wettbewerb durch seine fachliche Expertise unterstützt. Der Wettbewerb habe gezeigt: Es gibt sehr viele gute Ideen und kreative Köpfe, die unsere Region hervorbringt und auch anziehend macht.

Westfalen Weser möchte diese Projekte, Vereine, Initiativen und Kulturschaffenden ins Rampenlicht rücken. Sie prägen in besonderer Art und Weise die kreative Landschaft und sind Aushängeschilder für eine lebendige kulturelle Vielfalt. Der Jury mit Carmen Emigholz, Mitglied im Vorstand der kulturpolitischen Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, Staatsrätin für Kultur, Prof. Dr. Beate Flath, Professorin für Eventmanagement, Schwerpunkte Popmusikkulturen und digitale Medienkulturen an der Universität Paderborn, Hans Jacobshagen, Producer für Kabarett und Unterhaltung, Bertram Schulte, ehem. Intendant Stadttheater Minden und Jürgen Noch ist es bei der Premiere des Wettbewerbs gelungen, die ersten verborgenen Schätze der regionalen Kultur zu heben. „Bei der nächsten Ausschreibung Anfang des kommenden Jahres werden wieder neue Aushängeschilder für die kulturelle Vielfalt dabei sein“, ist sich Jürgen Noch ganz sicher.

 

45.000 Besucher im Odins

Astrid Bunse  ist die 45 000. Besucherin in Odins Filmtheater. Die Bad Lippspringerin mag Musik, insbesondere die Bühnenshow und das Talent von Elvis Presley. Das führte sie an einem der heißesten Filmabende des Sommers 2022 in das heimische Kino an der Lippequelle. An der Abendkasse kaufte sie das kleine Ticket mit der laufenden Nummer 45.000 – und wurde von Vorstandsmitglied Reinhard Brockmann begrüßt. Über Sekt und das  Kinoplakat des Abends freute sich die völlig überraschte Bad Lippspringerin.

Sie hatte sich für den Film „Elvis“ entschieden. Der Streifen erzählt nicht zum ersten Mal die Lebensgeschichte und den tragischen Tod des US-amerikanischen Superstars der 1960er und 1970er Jahre. Im Blickpunkt der Verfilmung stand die Rolle des Managers, meisterhaft verkörpert von Tom Hanks.

Am Ende des mit fast zweieinhalb Stunden überlangen Films waren die zahlreichen Zuschauer begeistert: meisterhaft und hoch interessant.  Astrid Bunse und weitere Besucher waren sich hinterher  einig: „Elvis hätte ruhig  noch mehr Titel singen können, selbst wenn der Abend noch länger geworden wäre.“