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Bestes Jahr seit Gründung

Odins Filmtheater blickt mit 4245 Besuchern in 2019 auf das beste Kinojahr seit seiner Gründung 2003 zurück. Absoluter Kassenschlager war der Film „Der Junge muss an die frische Luft“. Allein der von Hape Kerkling produzierte Streifen kam auf neun Vorstellungen mit knapp 900 Zuschauern. Auch „Mystische Orte, Mörderische Geschichten – Spurensuche in Ostwestfalen-Lippe“ war mehrfach ausverkauft. Die Eigenproduktion des Bad Lippspringers Peter Schanz wird am 13. Januar um 19.30 Uhr noch einmal ins Programm genommen. Der Filmemacher wird an dem Abend im Lippe-Institut anwesend sein.

Anfang des Jahre hatte die Filmförderungsanstalt (FFA) für 2019 die schlechtesten Besucherzahlen aller Zeiten in den deutschen Kinos vorausgesagt. Wegen der wachsenden Konkurrenz von Netflix und anderen Streamingangeboten ging die gesamte Branche von sinkenden Umsätzen aus. Auch die mit TV-Gebühren subventionierten Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender machten den Filmtheatern zu schaffen. Nicht zuletzt deshalb kam es 2019 zur Ankündigung von Schließungen einiger großer Kinozentren in Deutschland.

Ganz anders lief es in Bad Lippspringe. 13 Jahre, seit 2006 galt die Jahresbestzahl von 3112 in dem kleinen Kino mit meist nur zwei Vorstellungen pro Woche als uneinholbar. Aber das Ausnahmejahr 2019 setzte neue Maßstäbe. Schon im Spätsommer war der Rekord eingestellt und wurde am Ende mit mehr als 1000 verkauften Eintrittskarten überschritten. In 115 Vorstellungen wurden 4245 Besucher gezählt. Das waren 37 Gäste pro Abend.

Der Vorstand sagt allen ehrenamtlichen Mitgliedern: „Danke für euren Einsatz im zurückliegenden Jahr und weiter so in 2020.“ Das Dankeschön richtet sich auch an die Besucher, unter denen sich viele treue Stammkunden befinden. Der besonders gut gelaufene Film „Der Junge muss an die frische Luft“ hat viele neue Gesichter im Kreis der Odins-Fans auftauchen lassen. Vorsitzender Ottokar Fischer: „Alle waren begeistert gerade von dem Hape-Kerkeling-Streifen. Viele von ihnen dürften demnächst wieder kommen.“

„Zum Rekordjahr 2019 passt sehr gut die aktuelle Verleihung des Kulturpreises der Stadt Bad Lippspringe an Erika Grobbel“, ergänzt Odins Vize Reinhard Brockmann. „Sie hat im Jahr 2003 als Vorsitzende eines damals noch eigenständigen Kulturausschusses im Rat der Stadt wesentlich zur Gründung von Odins Filmtheater beigetragen.“ Noch heute ist die vielseitig kreative CDU-Kulturpolitikerin dem ehrenamtlichen Kino als förderndes Mitglied eng verbunden.

Und noch ein Rekord im alten Jahr. Odins Filmtheater zählte im Herbst die 40.000. Besucherin seit der Gründung 2003. Das Ticket mit der laufenden Nummer 40.000 entfiel auf eine Kurdame aus Hannover, die seit vielen Jahren Bad Lippspringe die Treue hält. Fischer: „Ohne die Unterstützung des MZG, in dessen Hörsaal wir seit der Gründung zu Gast sein dürfen, wäre das Odins nicht vorstellbar.“ Unter den Zuschauern beträgt der Anteil an Gesundheitsgästen aus Kliniken und Hotels in manchen Vorstellungen bis zu 25 Prozent.

Filmemacher gefeiert

Mit kräftigem Applaus wurden die Filmemacher Peter und Anke Schanz am 18. November für ihr jüngstes Werk gefeiert. Odins Vorsitzender Ottokar Fischer gratulierte den beiden zu ihrem Erfolg mit „Mystische Orte – Mörderische Geschichten: Spurensuche in Ostwestfalen-Lippe“.

Die private Produktion startete im Lippe-Institut mit zwei ausverkauften Vorstellungen – und das Publikum zeigte sich begeistert. Ein knappes Dutzend Sagen und Erzählungen werden in dem Film zu einem Bündel ostwestfälischen Volkswissens geschnürt. Die Geschichte vom Messerkerl, der im Lippspringer Wald ermordet wurde, und die Legenden rund um den Paderborner Dom lagen den Zuschauern am nächsten. Auch Herbert Grubers Erläuterungen zum Hexenstein auf den Externsteinen wurden gern gehört. Landschaftsbilder und Aufnahmen der alte Hansestädte Warburg und Lemgo trafen ebenfalls den Publikumsgeschmack..

Peter Schanz stellte sich nach der Auftaktvorstellung dem Publikum. Dabei verriet er ganz am Rande, welche Szene wann und wo gedreht wurde. Auch die Antwort auf die Frage nach den Produktionskosten – 40.000 Euro – blieb er nicht schuldig. So war zu erfahren, dass die „Hexen von Barntrup“ im Film auf Schloß Willebadessen tanzen. Und selbst, was römische Legionäre in ihren originalgetreuen Kostümen „unten drunter“ tragen, wurde nicht ausgespart.

Bei den Premieren auch in den anderen Kinos zwischen Warburger und Lipperland hatten die Gäste, so Schanz, immer wieder drei besondere Anliegen: Gibt es eine Fortsetzung? Was muss man tun, um in einem Ihrer Filme mitspielen zu können? Würden Sie demnächst auch noch diese oder jene schöne Sage aus der Region mit ins Drehbuch schreiben?

Das Ehepaar Schanz, das nach 18 Monaten Produktionszeit eigentlich eine schöpferische Pause plant, zeigte sich durchaus interessiert…

2019 ein gutes Kinojahr

Odins Filmtheater erwartet in diesem Jahr einen neuen Zuschauerrekord. Allein der Film „Der Junge muss an die frische Luft“ war im Frühjahr 2019 vielfach ausverkauft. Deshalb soll die Verfilmung der Jugend des Komikers und Buchautoren Hape Kerkeling zu Weihnachten noch einmal ins Programm genommen werden. Das Odins hat seit seinem Start 2003 im Hörsaal des Lippe-Instituts mehr als 1600 Filme gezeigt. Seit 2015 verfügt der Trägerverein mit knapp 50 Mitgliedern über eine eigene Digitaltechnik, die Vorführungen der höchsten Qualitätsstufe erlauben.

Die Vorstellungen freitags und mittwochs werden von vier Teams im Wochenrhythmus mit den Aufgaben Filmtechnik, Kasse und Süße Ecke durchgeführt. Ottokar Fischer: „Ohne unsere aktiven Mitglieder und das MZG, das die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, gäbe es uns nicht.“ Ein besonderer Ansporn für alle Beteiligten sei, so Fischer, der 2015 verliehene Kulturpreis der Stadt Bad Lippspringe.

Ticket Nr. 40.000 für eine Kurdame

Odins Filmtheater hat am 14. August seinen 40.000 Besucher begrüßt. Die Überraschung war groß für Inge Rinaldo (84) aus Hannover, als sie die Vorstellung „Der Klavierspieler vom Garde du Nord“ besuchte. Beim Kauf der Eintrittskarte im Wert von 6 Euro zeigte die laufende Ticketnummer die magische Zahl „40.000“ an. Frau Rinaldo urlaubte als Kurdame zum sechsten Mal in Bad Lippspringe im „Haus Waldfrieden“. Odins Vorsitzender Ottokar Fischer gratulierte dem Jubiläumsgast und überreichte ein Wohlfühlpaket für zwei Personen mit Freikarten und Piccolo als besonderen Gruß.

Das passte genau, denn die Jubiläumsbesucherin kam auf Anregung ihrer Mitreisenden Erika Zimmermann (80) in Odins Filmtheater. „Meine Freundin wollte unbedingt den „Klavierspieler vom Gare du Nord“ sehen“, sagte Inge Rinaldo. Die Geschichte eines unentdecktes Musiktalents aus einer Pariser Sozialsiedlung ist typisch für das Programm im Odins. Menschliche Schicksale, französische Komödien und deutscher Film sind ein Markenzeichen des ehrenamtlich geführten Kleinkinos an der Lippequelle.

Mystische Orte – Mörderische Geschichten

Der Bad Lippspringer Filmemacher Peter Schanz spürt mit mehr als 50 Komparsen und Helfern heimischen Sagen und Legenden nach. Ein sehenswertes Stück Heimatgeschichte.

„Das ist Hitchcock pur“, schwärmt Peter Schanz (73), wenn er über den Messerkerl-Mord von 1752 spricht. Ein Dutzend historische Tatorte und Sagen aus Ostwestfalen-Lippe fügt der professionelle Filmemacher gerade zu einem abendfüllenden Kinostreifen zusammen. Im November ist Premiere für „Mystische Orte – Mörderische Geschichten. Spurensuche in Ostwestfalen-Lippe“.

Rast in der Egge, wo der Messerkerl 1752 einen grausigen Tod fand. Ein Wegelagerer soll ihm flüssiges Zinn in den Mund gegossen haben. Herbert Gruber und Michael Vockel-Böhner, die durch den Film führen, lassen sich ein Bier schmecken.

Noch heute erinnert ein düsteres, halbzerbrochenes Wegekreuz zwischen Altenbeken und Bad Lippspringe an den fahrenden Messer- und Hauswarenhändler Albert Meijer. Der Münsterländer hatte in Paderborn gute Geschäfte gemacht. Ein am Wegesrand versteckter Baldowerer witterte fette Beute, als Meijer auf der 400 Meter hohen Voregge sein Nachtlager aufschlug. Flüssiges Zinn soll der Raubmörder seinem Opfer in den Rachen gegossen haben. Nach wenigen Schritten tritt er selbst in ein ausgelegtes Fußeisen, um nach einem teuflischen Veitstanz tot zusammenzubrechen.

„Keine Sage ohne Moral von der Geschicht'“, sagt Anke Schanz (54). Sie leitet mit ihrem Mann die Produktion, kleidet und dirigiert ein Heer von 50 Komparsen sowie Helfern und versucht die Gesamtkosten des Low-Budget-Films unter 40.000 Euro zu halten. Auf der Bildreise vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal und von den alten Windmühlen im Norden bis zum Desenberg im Süden bei Warburg finden sich, so Peter Schanz, „mystische Orte und Schauplätze grausiger Freveltaten in Hülle und Fülle.“ Ein Drache soll den erloschenen Vulkan über der Warburger Börde solange bewohnt haben, bis ein listenreicher Ritter mit drei Spiegeln auf seinem Schild das Monster besiegte – und das westfälische Geschlecht derer von Spiegel begründete.

Die Paderborner Geisterprozession als schwarz-weiße Spielszene. Filmkomparsen sind die traditionsreichen Träger des Liborischreins, den nur sie dürfen die Originalrequisite tragen.

Schanz hebt mit dem Film „einen großen Sagenschatz dicht vor unserer Haustür“. Und schon kommt er voller Begeisterung auf eine der fünf wichtigsten Paderborner Erzählungen zu sprechen. Denn auch hinter dem Dom ruht am Grunde eines Brunnens angeblich ein sagenhafter Schatz. Die zugehörige „Paderborner Geisterprozession“ hat Schanz gerade abgedreht. Seine Komparsen sind im richtigen Leben die traditionsreichen Träger des Liborischreins, der im Film als Originalrequisite dabei ist. Bereits mehrere Produktionen rund um die Bischofskirche öffneten dem Filmemacher manch verschlossene Tür.

Weitere Motive sind die Hexen von Barntrup mit Lemgos Hexenbürgermeisterhaus, die Hermanns-Denkmal mit originalgetreu gerüsteten römischen Legionären sowie das Grab von Sachsen-Herzog Widukind in der Stiftskirche von Enger. Schanz: „Anhand des martialischen Reiterdenkmals in Herford würdigen wir auch die heroische Gegenwehr der Sachsen während der Christianisierungs-Kriege der Franken“. Dabei fehlt nicht, wie Karl der Große zuerst die sagenhafte Irminsul vernichtete. Das germanische Heiligtum — vermutlich bei Bad Driburg – wird ein Raub der Flammen – gedreht bei einem Osterfeuer in diesem Jahr.

Trunkenbolde mussten den „Bachstüpp“ im östlichen Westfalen fürchten. Die Sagengestalt lauerte späten Zechern auf und prügelte sie angeblich zur Vernunft.

Die aufwändigen in schwarz-weiß gezeigten Spielszenen etwa vom „Bachstüpp“, der die Trunkenbolde prügelt, sind eingebettet in farbenprächtige Landschafts- und Naturaufnahmen. Herbert Gruber und Michael Vockel-Böhner führen als Schlaumeier und Skeptiker durch den Film. Die zwei Laiendarsteller sind den Zuschauern aus Schanz‘ letztem Kinostreifen über den Wildschütz Klostermann bekannt.

Der junge Mönch Marcword findet eine den Tod verheißende „Lilie von Corvey“ auf seinem Chorstuhl. Kurzerhand legt er sie auf den Sitz des alten Bruders Weribald.

Die Legende um die weiße Lilie von Corvey, von den Brüdern Grimm in den deutschen Sagenschatz aufgenommen, ist zweifellos ein Höhepunkt der Produktion. Die prächtige Blüte soll, so erzählt eine Ballade von Gisbert von Vincke, den Tod eines Mönches drei Tage vor dessen Ableben ankündigen. Als ausgerechnet Novize Marcword von Spiegel die Blume auf seinem Chorstuhl findet, schiebt er sie kurzerhand auf den Sitz des hochbetagten Bruders Weribald. Der Alte erleidet zwar einen Schwächeanfall, aber am Ende stirbt der junge Mönch trotzdem. Anke Schanz: „Das lehren uns die Mythen und Legenden unserer Vorfahren: Gott pfuscht niemand ins Handwerk.“

Seyfo 1915 – Der Genozid

Unser Partnerkino in Schloß Holte-Stukenbrock hat ebenfalls den von Odins-Filmtheater unterstützten Film „Seyfo 1915“ vor einem interessierten Publikum aufgeführt: Die Dokumentation über den Völkermord an den Assyrern im Ersten Weltkrieg war vor zwei Jahren bereits in Bad Lippspringe auf großes Interesse gestoßen. Die Zuschauer konnten mehr ein dunkles Kapitel in der Geschichte des Osmanischen Reichs erfahren. Mitwirkende Schamiram Ayaz stand in der anschließenden Diskussion für Fragen und Antworten zur Verfügung.

Sie war 2014 mit dem Filmemacher Aziz Said in die Südosttürkei gereist – und mit einer international anerkannten Kinodokumentation zurückgekommen. Im schwedischen Fernsehen in den Niederlanden und in deutschen Kinos hat der abendfüllende Streifen bereist zahlreiche Zuschauer gefunden. Frau Ayaz besucht auf der Tour die Stätten eines lange verschwiegenen Genozids.

Während die Türkei den Tod von 1,5 Millionen Armeniern, Assyrern, und Griechen -die Zahl nennt der deutsche Bundestag – mit allen Mitteln infrage stellt, spricht die Deutsche mit assyrischen Wurzeln Klartext: „1915 wurde in Istanbul der Völkermord an meinem Volk politisch entschieden, geplant und systematisch in der ganzen Türkei durchgeführt.“ Im Film erzählt eine europaweite Enkelgeneration ihre ganz privaten Geschichten. In einer Familie starben neun, in einer anderen 15 Mitglieder bei der Christenverfolgung durch türkische Soldaten und kurdische Stämme. Auf Todesmärschen verschwanden Väter und Onkel. In Lagern wurden Mädchen und Frauen erst missbraucht und dann in den Tigris geworfen.

Es sei nicht einfach gewesen in aller Sachlichkeit die harten Fakten vorzutragen, erzählt Frau Ayaz. „Im Film musste ich stark bleiben“. Die Tränen kamen oft, wenn die Kamera schon aus war. Am erschütterndsten waren für sie die Aufnahmen in einem Tal, in dem das „Bataillon der Schlächter“ unter dem gefürchteten General „Halil Bey“ Hunderte Männer hinrichtete.

„Die traten auf wie die SS-Totenkopf-Verbände in Russland“ bestätigt die deutsche Historikerin Gabriele Yonan. Nicht die heutige Türkei, sondern das mit dem deutschen Kaiserreich verbündete Osmanische Reich entschied am 24. April 1915 die gezielte Auslöschung von Christen. Man warf ihnen Kooperation mit dem Kriegsgegner Russland vor. Ausgerechnet Deutschland hatte seinen Verbündeten in Konstantinopel zu einem Dschihad (Heiligen Krieg) aller Muslime gegen Frankreich, England und Russland geraten. Damit macht der Film auch die deutsche Verstrickung in den Massenmord deutlich.

Schamiram Ayaz, die in Niedersachsen und Westfalen heimisch gewordene Enkelin, setzt auf Versöhnung: “Wir zeigen nicht mit dem Finger auf die Türkei, aber alle müssen zur ihrer Geschichte stehen.“ Unvergessen bleibt für sie eine im Film nicht gezeigte sehr private Szene direkt an einem Tatort: Wie ein Nachkomme der Haupttäter ebenfalls Versöhnung wünscht und man sich tief berührt umarmt.

50 Jahre Filmclub – Odins gratuliert

Der Filmclub Bad Lippspringe hat im Januar sein 50-jähriges Bestehen in Odins Filmtheater gefeiert. Vorsitzender Manfred Friedrich erinnerte dabei an die Gründung 1969 durch Hans-Walter Horst und elf Mitstreiter als Schmalfilmclub im damaligen Cafe Meyer gegenüber der Sparkasse. Eine Goldmedaille samt Ehrenurkunde gab es vom Verband deutscher Filmautoren.

Zwei Gratulanten und ein Jubilar: Bürgermeister Andreas Bee (links) und Odins-Vorsitzender Ottokar Fischer (rechts) gratulieren Manfred Friedrich zum 50-jährigen Bestehen des Filmclubs Bad Lippspringe

Eine goldene „50“ mit Siegerkranz zierte das Modell einer historischen Analogfilmkamera, das Odins-Vorsitzender Ottokar Fischer dem Filmclub als besonderes Geburtstagsgeschenk überreichte. Gemeinsam mit Bürgermeister Andreas Bee dankte Fischer für die gute Zusammenarbeit. Manfred Friedrich zeigte sich seinerseits angetan davon, dass der Filmclub bei Wettbewerben die Kinotechnik nutzen kann. Der Filmclubchef: „Wir haben hier nicht nur einen tollen Kinosaal, sondern auch eine perfekt eingemessene Licht- und Tontechnik.“ Das sei eine wichtige Basis für die faire Bewertung von Festivalbeiträgen.

Besucherplus trotz Hitze

Odins Filmtheater meldet als einziges Kino in der Region steigende Besucherzahlen für 2018. Radio Hochstift berichtete nach einer Umfrage in den Kreisen Paderborn und Höxter von einem „schwierigen Kinojahr“. Der extrem heiße Sommer und die Fußball-WM führten bundesweit zu Rückgängen von bis zu 15 Prozent. Das Cineplex-Kino in Warburg und das Pollux in Paderborn erlebten weniger tiefe Einbrüche, kamen aber nicht ungeschoren davon. Die UCI-Kinowelt machte gegenüber Radio Hochstift gar keine Angaben. Einzig Odins Vorsitzender Ottokar Fischer konnte auf Befragen des Lokalradios von 3,5 Prozent Zuwachs berichten – wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

„Der Mann aus dem Eis“ mit Jürgen Vogel – Zuschauersieger 2018

Die Zuschauerzahl der meist freitags und mittwochs aufgeführten Filmen stieg von 2601 auf 2693. Mit 168 Zuschauern belegte „Der Mann aus dem Eis“ den Spitzenplatz. Interessant: Die rekonstruierte Geschichte der „Ötzi“ genannten 5200 Jahre alten Gletschermumie stand in Paderborn zunächst gar nicht auf dem Spielplan. Bundesweit lief der Film mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle nur in Programmkinos wie etwa dem Bielefelder „Lichtwerk“.

Odins-Vizevorsitzender Reinhard Brockmann: „Der Erfolg bestätigt unsere Linie, neben aktuellen großen Produktionen immer wieder eigene Akzente zu setzen.“ Drei weitere Streifen jenseits des Mainstreams erreichten 2018 gute Plätze im Odins-Ranking. Der Bad Lippspringer Filmemacher Peter Schanz landete mit „Jäger und Gejagter: Der Wilddieb Herrmann Klostermann“ auf Platz 9. Das inzwischen im Free-TV zu sehende Drama um 1943 untergetauchte Juden „Die Unsichtbaren – Wir wollen Leben“ belegte mit nur einer Vorstellung Platz 12. Auch die Kleinproduktionen über den Genozid im Osmanischen Reich „Seyfo 1915“ (Platz 25) und über Nichtjuden im heutigen Israel „Heimat am Rande“ (Platz 30) fanden ein interessiertes und diskutierendes Publikum.


Bad Lippspringer Eigenproduktion auf Platz 9: Filmemacher Peter Schanz drehte in der Region „Jäger und Gejagter – Der Wilddieb Hermann Klostermann“

Platz 2 mit 144 Zuschauern erreichte „Bohemian Rhapsody“. Die Story um die Rockband „Queen“ und ihren charismatischen Sänger Freddie Mercury stand zum Jahreswechsel 2018/19 auf dem Programm. Auf den Plätzen 3 bis 8 folgen „Die Verlegerin“, „Wunder“, „Mama Mia – Here we go again“, „Barfuß in Paris“, „25 km/h“ und „Book Club – Das Beste kommt noch“.

Odins Filmtheater sucht Experten

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Hilfe, Filmvorführer gesucht. Odins Filmtheater möchte zunächst das Team der Frauen und Männer im Vorführraum verstärken. Einsatz in der Regel alle vier Wochen mittwochs und freitags. Interesse? Bitte melden, am besten an einem Kinoabend oder per Online-Kontakt. Bist du Experte? Dann reden wir später über das Aufspielen von Filmen mit anspruchsvoller Kinotechnik.